Die aufstrebenden Volkswirtschaften sind in den vergangenen Wochen unter Druck geraten, die Aktienkurse in diversen Emerging Markets auf Tauchstation gegangen: "Es fehlt nur wenig, dann markiert der MSCI-Emerging-Market-Index den tiefsten Stand seit Herbst vergangenen Jahres", warnt Harald Preißler, Leiter Anlagemanagement bei Bantleon. Offensichtlich wirkten die gestiegenen US-Zinsen zunehmend als Belastung für die Schwellenländer. 

Dazu werfe die sich anbahnende Abkühlung im Welthandel ihre Schatten voraus. "In weltwirtschaftlichen Schlechtwetterphasen sind es zumeist die aufstrebenden Volkswirtschaften, die am stärksten unter einer wachsenden Risikoaversion leiden", so Preißler. Er hat noch weitere globale Krisenherde ausgemacht, etwa den Konflikt zwischen China und den USA sowie der gerade entflammte Koalitionskrieg in Deutschland und der drohende Haushaltskrieg in Italien. 

Finanzmärkte unbeeindruckt – noch
Bislang zeigten sich die globalen Finanzmärkte relativ unbeeindruckt von dem Sammelsurium an Krisenherden. "Wenn die weltweite Konjunkturdynamik aber weiter nachlässt, dürfte es mit der Ruhe bald vorbei sein", warnt Preißler. In jedem Fall gebe es in der derzeitigen Situation für Anleger keinen Grund, der Sommerpause gelassen entgegenzusehen. Vielmehr sei mit zunehmenden Spannungen zu rechnen. (fp)