Bauen wird nochmals günstiger. Die durchschnittlichen Zinsen für Immobilienkredite sind kurz nach dem Jahreswechsel erneut gefallen, zeigen Daten des Internetportals Biallo, die der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vorliegen. Der Biallo-Index für Bauzinsen mit zehn Jahren Zinsbindung ist im Januar auf 1,31 Prozent gefallen. Das ist der tiefste Stand seit Anfang 2018. Die FMH-Finanzberatung kommt zum gleichen Ergebnis: Auch der FMH-Index für Baukredite mit zehn Jahren Laufzeit stand zuletzt bei 1,31 Prozent.

Viele Institute haben ihre Hypothekenzinsen zuletzt nach unten korrigiert. Die Commerzbank beispielsweise verlangt bei zehn Jahren Zinsbindung nur noch 1,09 Prozent effektiv statt 1,38 Prozent. Auch die Allianz liegt mit 1,06 Prozent für Baukredite von 150.000 Euro bei einer Zinsbindung von zehn Jahren unter dem Durchschnitt. Wer bei der Hypovereinsbank einen Kredit über 200.000 Euro bei zehn Jahren Zinsbindung und 60 Prozent Beleihung beantragt, zahlt sogar weniger als ein Prozent Zinsen im Jahr.

Brexit hält Bauzinsen niedrig
Als Grund für das anhaltend günstige Niveau nennt der Baufinanzierungsvermittler Interhyp die zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten am Markt. Brexit, Handelsstreit und die sich zuspitzende Situation in Italien würden die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen verstärken. "Da sich die Konditionen für Immobiliendarlehen an der Entwicklung der langfristigen Anleihen orientieren, hat die niedrige Rendite für Staatsanleihen auch die Bauzinsen niedrig gehalten", so die Interhyp-Experten. (fp)