Die Entwicklung von Aktien mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung war zuletzt von der Performance der Mega-Technologiekonzerne überschattet worden. "Dabei haben sich Nebenwerte in der Vergangenheit als langfristig sehr attraktive Portfoliobeimischung erwiesen", meint Thomas Meinke, Investmentdirektor von Dimensional Fund Advisors in München. Doch bei den Investments in Small Caps findet sich ein Haken, meint der Anlagestratege – zumindest, wenn Anleger börsengehandelte Indexfonds (ETFs) wählen.

Denn je nach Index kann die Entwicklung sehr weit voneinander abweichen. Meinke stützt seine Aussage auf eine Untersuchung, bei der die Experten des Hauses die Entwicklung verschiedener Small-Cap-Indizes auf US-Aktien verglichen. Konkret betrachteten die Analysten den S&P Small Cap 600, den Russell 2000 sowie den CRSP US Small Cap Index über die vergangenen 20 Jahre.

Immer wieder durchrochiert
"Die Wertentwicklung verschiedener Small-Cap-Indizes fällt sehr unterschiedlich aus", sagt Meinke. Im Ergebnis habe sich eine durchschnittliche Renditedifferenz von 4,9 Prozentpunkten ergeben, berichtet Meinke weiter. In manchen Jahren, etwa 2021, lag die Differenz sogar im zweistelligen Prozentpunktebereich. Hinzu kommt: Es gebe nicht den einen Index, der immer besser läuft als die anderen. Vielmehr wechseln die ersten Plätze von Jahr zu Jahr.

"Das zeigt deutlich, dass es den einen Weg, den US-amerikanischen Nebenwertemarkt abzubilden, gar nicht gibt, sondern dass man mit der Wahl des Index auch ganz unterschiedlich investiert", folgert Meinke. "Anleger müssen sich also bewusst sein, dass sie aufgrund bestehender Indexbeschränkungen nicht unbedingt so investieren, wie sie möchten, und somit auch nicht das Ergebnis erzielen, das sie eigentlich erzielen wollen", zieht Meinke als Fazit. (ert)