Anfang des Jahres war berichtet worden, dass Donald Trump einen pauschalen Zoll von 60 Prozent auf chinesische Importe erwägt. Sollte es dazu kommen, würde dies das chinesische Bruttoinlandsprodukt im darauffolgenden Jahr um 2,5 Prozentpunkte schmälern, heißt es in einem am Montag (15.7.) veröffentlichten UBS-Bericht. Peking strebt in diesem Jahr ein Wachstum von etwa fünf Prozent an, nachdem die Wirtschaft im Jahr 2023 um 5,2 Prozent gewachsen war.

Nettoexporte machten 2024 bisher 14 Prozent des chinesischen Wirtschaftswachstums aus. Der Handelsüberschuss war im letzten Monat auf einen Rekordwert gestiegen. Die starken Exporte hatten unter anderen Handelspartnern jedoch zu Beschwerden geführt. Immer mehr Länder erheben Zölle oder erwägen Maßnahmen, um dem zunehmend unausgewogenen Handel Chinas entgegenzuwirken.

Die UBS prognostiziert für China ein Wachstum von 4,6 Prozent im nächsten Jahr und von 4,2 Prozent im Jahr 2026. Selbst mit Konjunkturprogrammen zur Abfederung allfälliger Zölle geht die UBS davon aus, dass sich die Wachstumsrate in beiden Jahren auf drei Prozent reduzieren würde.

Die Prognose basiert auf der Annahme, dass ein Teil des Handels über Drittländer umgeleitet wird, China keine Vergeltungsmaßnahmen ergreift und sich kein anderes Land den USA bei den Zöllen anschließt, heißt es in dem Bericht. Die Hälfte der Einbußen wäre auf den Rückgang der Exporte zurückzuführen, der Rest auf rückläufigen Konsum und geringere Investitionen.

Um die Auswirkungen einer drastischen Zollerhöhung abzumildern, könnte die chinesische Regierung fiskalische Maßnahmen ergreifen und die Geldpolitik lockern. Die chinesische Zentralbank könnte die Währung um fünf bis zehn Prozent abwerten lassen. Die Ausgaben würden wahrscheinlich durch die Ausgabe spezieller Staatsanleihen finanziert, so der Bericht. (mb/Bloomberg)