Der Bankensektor hat seit der Finanzkrise einen regelrechten Rentabilitätsschock erlitten. Derzeit ist das Umfeld für europäische Banken aber wieder sehr viel günstiger, urteilt der Fondsanbieter Metropole Gestion: "Nach einem schwierigen Jahresauftakt, der den Sektor auf neue Bewertungstiefs drückte, hellt sich die Situation allmählich wieder auf", sagt Isabel Levy, Chief Investment Officer von Metropole Gestion.

Die zahlreichen Maßnahmen, die zum beschleunigten Abbau der zweifelhaften Forderungen getroffen wurden, die beginnende Konsolidierung in einigen Ländern, die bevorstehende Leitzinserhöhung der Fed, die mit einer Versteilerung der Renditekurve einhergeht, sowie eine gewisse Entspannung des Regulierungsdrucks seien positive Elemente für die Branche.

Seit dem Jahr 2008 sind die regulatorischen Anforderungen an den Bankensektor geradezu explodiert. Das hat wesentlich zum Druck auf die Rentabilität des Sektors beigetragen – bei der Schaffung immer neuer Regularien scheint nun aber ein Ende in Sicht: Der Basler Ausschuss für die Bankenaufsicht hat ein Konsultationspapier veröffentlicht, in dem er neue Regeln vorschlägt, wie die Aktiva der Banken nach Risiken gewichtet werden sollten. Dies hat Auswirkungen auf die Kennziffern der Solvabilität, also die Eigenmittelausstattung der Banken. Der Ausschuss wird seine Prüfung der risikogewichteten Aktiva, also der Risk Weighted Assets, insbesondere in Bezug auf das Kreditrisiko voraussichtlich bis Ende des Jahres abschließen.

Neues Bewertungstief erreicht
Der europäische Bankensektor hat im Kielwasser der allgemeinen Aktienmärkte, die sich seit Jahresbeginn negativ entwickeln, ein neues Bewertungstief erreicht. "Mittlerweile sind jedoch positive Signale zu beobachten, die dem Sektor erlauben dürften, wie in den Jahren 2012 und 2013 auf den Pfad einer Normalisierung seiner Rentabilität zurückzufinden", sagt Levy. Dies könne zu einer deutlichen Outperformance führen. (fp)