Institutionelle Anleger wollen den Anteil nachhaltiger Investments trotz geopolitischer Krisen und vielfältiger Herausforderungen am Kapitalmarkt ausbauen. Aktuell berücksichtigen 91 Prozent der Großanleger in Deutschland Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Anlageentscheidungen, darunter auch verstärkt das Thema Biodiversität. Dies ist eine Steigerung um acht Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert seit dem Start der jährlichen Befragung im Jahr 2010. Dies geht aus der Nachhaltigkeitsstudie 2023 von Union Investment hervor, für die 200 institutionelle Investoren in Deutschland befragt worden sind.

Die Umfrage ergab ferner, dass drei Viertel der Investoren (74 %) mit den nachhaltigen Kapitalanlagen in ihrem Verantwortungsbereich zufrieden sind (Vorjahr: 67 %). 76 Prozent wollen den Anteil nachhaltiger Kapitalanlagen ausbauen. Das bisherige Niveau beibehalten möchten 20 Prozent, nur vier Prozent planen eine Verringerung ihrer nachhaltigen Investments.

"Biodiversität wird im Risikomanagement relevant"
Bei der Ausrichtung ihrer Assets berücksichtigen die Investoren zudem immer öfter das Thema Biodiversität und Entwaldung: Für 42 Prozent der nachhaltig anlegenden Investoren spielt dies eine Rolle. Knapp zwei Drittel (64 %) bevorzugen dabei den Ausschluss von Unternehmen, die durch ihr Geschäftsmodell die Biodiversität gefährden, in Kombination mit Investments in Firmen, die aktiv an Lösungen zum Erhalt der Biodiversität arbeiten. "Mit dem Artensterben sind ebenso wie mit dem Klimawandel wachsende wirtschaftliche Risiken verbunden. Biodiversität wird somit auch im Risikomanagement relevant", erläutert André Haagmann, Vorstandsmitglied von Union Investment mit Zuständigkeit für das institutionelle Kundengeschäft. (jb)