Zeitenwende: Zum ersten Mal erzielt die Kunstwährung Bitcoin Preise, die Gold bislang nie erreichte. Zum Wochenauftakt notierte der Bitcoin-Kurs oberhalb der 2.000 US-Dollar-Marke, wohingegen Käufer pro Feinunze gerade mal 1.260 US-Dollar zahlen mussten. Teurer ist das Kunstgeld also schon mal – ob es auch wertvoller ist als Gold, darüber streiten die Experten. 

Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner hat dazu eine glasklare Meinung. Die Investmentboutique ist weltweit der erste und einzige Anbieter, der verhaltensorientierte Daten zu diesem neuartigen Spekulationsobjekt anbieten kann. "Schon früh haben wir das Potential der Bitcoins erkannt: weniger als Anlageobjekt, sondern als Spekulationsobjekt und Reinkarnation der Tulpen-Blase in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts", sagt Hübner.

Schon dreimal hatten er und seine Teamkollegen ausführlich die Ähnlichkeit zu althergebrachten Schneeballsytemen erklärt und dargelegt, warum sich eine spekulative Blase bilden dürfte. "Um diese Theorie zu prüfen und die Entstehung und das Platzen der Blase wissenschaftlich zu dokumentieren, messen wir seit 2013 systematisch die Anlegererwartungen an Bitcoins", führt Hübner aus – und zwar getrennt nach professionellen (IO) und privaten Renditesuchern (PO). Ergebnis: Die Stimmung erreicht mittlerweile Hype-Niveau, vor allem aufseiten der unbedarfter Anlegeramateure.

Vor allem die exponentielle Preisentwicklung gibt Hübner zu denken. Erkennbar ist, dass noch Anfang 2014 das Interesse an Bitcoins sehr gering war. Hübner erklart: "Die allermeisten Anleger hatten eine dezidiert negative Meinung hier. Das hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Vor allem bei Privatanlegern hat sich die Haltung massiv verändert. Dieser in 2014 einsetzende Meinungsumschwung hat 2015 auch zu einer Umkehr im negativen Preistrend geführt."

Aufwärtsbewegung stark beschleunigt
"Wir befinden uns bereits in der dritten spekulativen Übertreibung, die in ihrem Preisverhalten exponentielle Züge angenommen hat", so der Befund Hübners, der fortsetzt: "Solche exponentiellen Bewegungen sind typisch für spekulative Exzesse und markieren regelmäßig das nahende Ende solcher Übertreibungsphasen. Genauso, wie diese auf das hohe Medieninteresse an Bitcoins als Indikator zutrifft."

Es gibt jedoch einen weiteren Grund, der schon bald für eine Ernüchterung sorgen könnte: der aktuelle Abriss im Assetklassen- Sentiment der institutionellen Anleger. Diese Gruppe zeigt einen veritablen Vertrauensschwund in die Kryptowährung, so dass Gewinnmitnahmen wahrscheinlicher werden.

Wertloses Spekulationsobjekt?
Wer mit einem Bitcoin-Investment liebäugelt sollte sich zudem bewusst sein, so Hübner weiter, dass der mit Abstand größte Bestand an Bitcoins zu einer Zeit geschürft wurde, als Bitcoins praktisch noch nicht existent waren. Das Interesse daran, aus "Bytes und Nichts“ harte Euros und US-Dollars zu machen, könne dagegen jederzeit diesen Markt treffen. 

Dass die breite Masse zu diesem Zeitpunkt der spekulativen Blasenbildung die Wertlosigkeit dieses Spekulationsobjektes bereits erkenne, dürfe angesichts des Diskussionsstandes in der Öffentlichkeit jedoch bezweifelt werden. (kb/ps)