"Diese Schlacht ist gewonnen", sagte Agustin Carstens, General Manager der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, am Mittwoch in einem Interview mit "Bloomberg TV". "Eine Technologie sorgt nicht für vertrauenswürdiges Geld."

Der Sektor der digitalen Vermögenswerte kämpft noch immer mit den Nachwirkungen der zwei Billionen US-Dollar schweren Krise und dem Zusammenbruch der FTX-Börse von Sam Bankman-Fried im November, der sich zu einem der bekanntesten Fälle von Wirtschaftskriminalität in der Geschichte der USA entwickelt hat. So ist beispielsweise Bitcoin von seinem Höchststand bei 69.000 Dollar im Jahr 2021 um 65 Prozent auf 24.150 Dollar gefallen. Der Krypto-Kollaps und eine Reihe damit verbundener Insolvenzen haben die These widerlegt, dass Token als Wertaufbewahrungsmittel und Tauschmittel verlässlich seien.

Krypto kann nur "unter bestimmten Bedingungen" existieren
"Nur die gesetzliche, historische Infrastruktur hinter den Zentralbanken kann dem Geld große Glaubwürdigkeit verleihen", sagte Carstens und fügte hinzu, er erwarte eine "starke Erklärung" der G20 für eine stärkere Regulierung des Sektors der digitalen Vermögenswerte. Krypto sei eine Finanzaktivität, die nur "unter bestimmten Bedingungen" existieren könne.

Carstens sprach auch bei der Monetary Authority of Singapore und sagte, dass digitale Zentralbankwährungen – oder CBDCs – und tokenisierte Einlagen die Effizienz steigern können. Er schlug das Modell einer einheitlichen Blockchain im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft vor, bei der eine Zentralbank das Vertrauen in CBDCs unterfüttert.

In seiner Rede ging Carstens auch auf privatwirtschaftliche Stablecoins ein. Die Regulierungsbehörden müssten sicherstellen, dass Stablecoins Anlegern und Verbrauchern nicht schaden oder das Geldsystem fragmentieren, so der BIZ-Chef. Stablecoins sind Krypto-Token, die einen bestimmten Wert halten sollen, zum Beispiel ein Dollar. Doch auch einige dieser angeblich sicheren Token sind gefloppt und haben den Anlegern Verluste beschert. (mb/Bloomberg)