Der fortschreitende Klimawandel könnte "Grüne Schwäne" hervorbringen, die eine systemische Finanzkrise auslösen könnten, wenn von Seiten der Behörden gegen solche Risiken keine Maßnahmen ergriffen werden, warnt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrer Analyse. Als Vorbild für den "Grünen Schwan" dient Nassim Nicholas Talebs Theorie vom "Schwarzen Schwan", der negative Ereignisse beschreibt, die außerhalb des Bereichs der normalen Erwartungen liegen und weitreichende oder extreme Auswirkungen haben.

"Grüne Schwäne oder 'schwarze Klima-Schwäne' weisen viele Merkmale typischer schwarzer Schwäne auf", so die Autoren, zu denen der stellvertretende Generaldirektor der BIZ, Luiz Pereira da Silva, gehört. "Herkömmliche Ansätze für das Risikomanagement sind für die Beurteilung zukünftiger klimabedingter Risiken weitgehend irrelevant."

Grüne Schwäne unterscheiden sich insofern von schwarzen, als Risiken durch den Klimawandel mit ziemlicher Gewissheit eines Tages eintreten werden. Zudem könnten diese die Menschheit stärker gefährden als Finanzkrisen und noch komplexere und unvorhersehbare Kettenreaktionen auslösen, schrieben die Autoren. Das Papier, das unmittelbar nach dem wärmsten Jahrzehnt der Weltgeschichte veröffentlicht wurde, reiht sich in eine wachsende Zahl von Analysen im Zusammenhang mit Zentralbanken ein, in denen die Entscheidungsträger aufgefordert werden, sich besser auf finanzbezogene Risiken aufgrund des Klimawandels vorzubereiten. (mb/Bloomberg)