Die Gefahr einer militärischen Eskalation im Nordkorea-Konflikt ist begrenzt, und somit auch das Risiko dauerhaft höherer Volatilität an den Kapitalmärkten. Das sagt Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie für Deutschland, die Schweiz, Österreich und Osteuropa bei Blackrock. "China kann nicht wirklich an einem Krieg vor der eigenen Haustür gelegen sein", so Lück. Ganz vom Tisch sei das Risiko eines Krieges aber auch nicht. 

In Zeiten derart irrer geopolitischer Risiken wirke es fast beruhigend, wenn ein Bundestagswahlkampf sich so langweilig anfühlt wie der gegenwärtige in Deutschland, sagt Lück. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz habe am Wochenende im TV-Duell wohl seine letzte Chance auf einen Wahlsieg vertan. 

Blick auf die Notenbanken
Nun bleibe aus Anlegerperspektive der Blick auf das fokussiert, was die Märkte künftig aus fundamentaler Sicht bewegen dürfte: die Zentralbanken. "Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) liegen in ihrer geldpolitischen Reaktion vier Jahre auseinander", sagt Lück. Entsprechend sei die Fed mit der geldpolitischen Normalisierung schon weiter als die EZB. Für die  EZB-Sitzung am 7. September rechnet Lück nicht damit, dass die Notenbank ankündigen wird, ihre Anleihe-Ankäufe zu reduzieren. (fp)