Die Fondsgesellschaft BMO Global Asset Management hat einen Blick in die Zukunft geworfen und drei mögliche Szenarien für die Märkte skizziert. Als Hauptszenario mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent nennen die Analysten: Es bleibt alles beim Alten. Die Weltwirtschaft wird demnach weiterhin stabil wachsen und Europa zum Wachstums-Spitzenreiter avancieren. Die Emerging Markets holen weiter auf, in China pendelt sich das Konjunkturplus bei rund fünf Prozent ein, Japan kämpft erfolgreich gegen die Herausforderungen des demografischen Wandels und der Deflation. Protektionismus und Populismus bleiben ein Risiko, aber ein beherrschbares.

In diesem Szenario entwickeln sich die Aktienkurse weiterhin stabil, lediglich etwas gebremst durch die allmählich straffere Geldpolitik. Staatsanleihen dürften unterdurchschnittlich abschneiden. Weil sich die Spreads voraussichtlich ausweiten, wären auch Firmenaleihen kein attraktives Investment.

Die Politik macht alles kaputt
Mit einer 30-prozentigen Wahrscheinlichkeit könnte es für Anleger laut BMO Global AM negative Überraschungen geben. Die Geldpolitik der Vergangenheit könnte dazu führen, dass die Märkte überhitzen, während zugleich das Quantitative Easing zurückgefahren wird, was die Lage noch verschärfen würde. Am Ende könnte eine globale Rezession stehen, ausgehend von den USA. Der Populismus könnte massiv zunehmen, der Protektionismus eskalieren. Aktien würden in diesem Szenario eine deutliche Korrektur erleben, Anleihen eine Rally. Insgesamt würde die Volatilität an den Märkten steigen.

Unwahrscheinlichstes Szenario der BMO-Experten ist mit zehn Prozent Wahrscheinlichkeit, dass die Politik alles richtig macht. Den Zentralbanken gelingt es, die Volkswirtschaften in die Vollbeschäftigung zu führen, ohne dass die Inflation steigt. Regierungen setzen ihre Reformpläne ungehindert um, Diplomatie siegt über protektionistische Tendenzen. In dieser perfekten Welt würden sich Aktien hervorragend entwickeln und Anleihen nur leicht unter Druck geraten. (fp)