Die US-amerikanische Börsenaufsicht hat Digitalwährungen ins Visier genommen. SEC-Chef Gary Gensler kündigte am Dienstag (3. August) an, Stablecoins und Krypto-Handelsplätze stärker regulieren zu wollen, berichtet das "Handelsblatt". Wenn Plattformen Token anbieten, die als Wertpapiere einzustufen sind, "dann fallen sie in unseren Aufsichtsbereich und sie müssen sich bei der SEC registrieren", sagte er. Welche Anbieter damit konkret gemeint sind, ist noch nicht klar. Wer sich angesprochen fühlt, soll sich bei der Aufsicht melden "und mit uns zusammenarbeiten", forderte Gensler.

Für seine Offensive will der SEC-Chef, der früher als Professor an der Eliteuniversität MIT Kurse über Bitcoin und Blockchain gehalten hat, weitreichende Befugnisse vom Kongress und ein größeres Budget, um mehr Krypto-Experten anzuheuern. "Diese Fälle sind aufwändig. Wir könnten locker zwei- bis dreimal so viele Leute einstellen und hätten immer noch nicht genug", so Gensler. Es sei insbesondere wichtig, den rasant gewachsenen, bislang nahezu unregulierten Bereich der Decentralized Finance (DeFi) einzuhegen. Mit Blick auf den Verbraucherschutz sowie Geldwäsche- und Terrorismus-Prävention sieht Gensler bei dezentralen Dienstleistern offenbar große Lücken.

Gensler kann "wirklich gefährlich werden"
Die Kryptoszene ist von den Plänen des US-Chefaufsehers alles andere als angetan. "Dies ist die aggressivste und feindlichste Haltung der SEC, wenn es um die Kryptoregulierung in den USA geht", zitiert das "Handelsblatt" die Investorin Katherine Wu. Gensler verstehe gerade so viel von der Materie, "dass er wirklich gefährlich werden kann". Die Kurse vieler Cyberwährungen hatten sich bereits vor Genslers Ankündigung schwach entwickelt. Der Bitcoin, die wichtigste Digital-Devise, ist seit Ende Juli abgerutscht und steht derzeit bei rund 37.700 US-Dollar. (fp)