Rund um den Globus eilen Aktienindizes von Rekord zu Rekord. Weder die Ölpreisturbulenzen noch der Krieg in Syrien, der Brexit oder der Nordkorea-Konflikt konnten die Rallye ausbremsen. Gerade deshalb ist allerdings Achtsamkeit geboten, warnt Vermögensverwalter Uwe Zimmer, Chef der Kölner Z-Invest. "Wenn viele ernsthafte Krisen die Märkte nicht zur Vorsicht bewegen, kann das nach hinten losgehen", sagt er. Werden Brandherde nicht mehr ernstgenommen, steigt das Risiko für einen Crash.

Die bisherigen Krisen sind, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht, glimpflich ausgegangen. Das muss indes nicht immer so sein. Der wirtschaftliche Schaden könnte doch einmal größer ausfallen als gedacht. Zum Beispiel in Spanien: Sollte Katalonien unabhängig werden und in der Folge nicht mehr Teil der Europäischen Union sein, wäre der konjunkturelle Effekt für Europa zwar insgesamt gering. Einzelne Branchen könnten aber durchaus in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch im Nordkorea-Konflikt ist ein Sieg der Vernunft keine ausgemachte Sache.

Risiken nicht ausblenden
Für Investoren gibt es derzeit keinen Grund zur Sorglosigkeit, sagt Zimmer. Ein kleiner Funke kann genügen, um eine Abwärtsspirale in Gang zu setzen. Wenn niemand mit einer solchen Entwicklung rechnet, fällt der Schaden umso größer aus. Das Risiko für einen Aktienmarkt-Crash, resultierend aus einer der aktuellen politischen Krisen, ist zwar vergleichsweise gering, sagt der Vermögensverwalter. "Mitdenken sollten vorsichtige Anleger es aber allemal." (fp)