Die Renditen sicherer Staatsanleihen sind zuletzt deutlich gestiegen. Das hat in Investoren offenbar Angst vor Kursstürzen geweckt. In einer aktuellen Erhebung von Bank of America Merrill Lynch (Bofa) nannten 28 Prozent der befragten Profianleger einen Crash am globalen Anleihemarkt als derzeit größtes Risiko.

Fast genauso viele sorgen sich wegen denkbarer geldpolitischer Fehlententscheidungen der US-Notenbank oder der Europäischen Zentralbank (EZB). Rund 15 Prozent der Befragten sehen eine Straffung der Kreditbedingungen in China als größtes Risiko. Über Handelskriege oder einen Zerfall der EU machen sich deutlich weniger Anleger Sorgen als in den Umfragen der Vormonate.

Die Crash-Sorgen schlagen sich in der Positionierung der Profis nieder. Rund 55 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Anleihen in ihrem Portfolio untergewichtet haben. Aktien haben viele Investoren nach wie vor übergewichtet, wenn auch weniger stark als zu Jahresbeginn. Viele Investmentprofis erwarten nach der Hausse im ersten Halbjahr einen turbulenten Herbst an den Aktienmärkten. Auch die Gewinnerwartungen haben sich im Vergleich zu früheren Befragungen nun klar verschlechtert. An neue Störfeuer wegen zusätzlicher Verzögerungen in der Umsetzung der großangekündigten US-Steuerreform haben sich die professionellen Geldvermehrer dagegen inzwischen offenbar gewöhnt.  (fp)