James Lowen und Clive Beagles vom britischen Vermögensverwalter JO Hambro Capital Management sehen den britischen Aktienmarkt vor einem Wendepunkt. Sie prognostizieren eine "dramatische Erholung" für Aktien, "die der Realwirtschaft ausgesetzt sind".

Ein wesentlicher Grund dafür liegt in der Geldpolitik. Die Portfoliomanager rechnen damit, dass die Zentralbanken ihren Kurs ändern werden, während die Inflation im Jahr 2023 zurückgeht. Erste Anzeichen für ein nahendes Ende der rapiden Zinserhöhungen sehen sie bereits, bei der EZB ebenso wie bei der US-Notenbank.

Positive Entwicklungen noch nicht eingepreist
Rückenwind für Unternehmen mit Sitz im Vereinigten Königreich könnte zudem von der dortigen Politik kommen. "Es gab eine Reihe positiver Entwicklungen bei den wirtschaftlichen Variablen", argumentieren die Fondsmanager. So liegen die Anleiherenditen, die unter Ex-Finanzminister Kwasi Kwarteng massiv gestiegen waren, nun fast wieder auf dem Niveau vor dessen kurzer Amtszeit. Auch die Entwicklung bei Gaspreisen, Beschäftigung und Unternehmensgewinnen sehen sie positiv.

Diese Faktoren seien am Markt noch nicht eingepreist. Vor allem Value-Titel böten viel Potenzial. Sie sollten in Zeiten steigender Zinsen gegenüber Wachstumswerten eigentlich profitieren, was im Vereinigten Königreich bisher aber kaum der Fall gewesen sei. (fp)