Die Preise für Häuser und Wohnungen steigen weiterhin rasant, berichtet welt.de mit Verweis auf den aktuellen Finanzstabilitätsbericht der Deutschen Bundesbank. Das führt dazu, dass das Volumen der Immobilienkredite so stark wächst wie seit Jahrzehnten nicht. Die Bundesbank warnt in der Folge vor einer steigenden Verwundbarkeit des deutschen Finanzsektors. "Ein unerwarteter Konjunktureinbruch und abrupt steigende Risikoprämien könnten das deutsche Finanzsystem empfindlich treffen", sagte die Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts.

Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die Auswirkungen des Immobilienbooms: Jeder zweite in Deutschland an Firmen und Privatpersonen vergebene Kredit wird demnach inzwischen genutzt, um den Kauf von Wohnungen und Häusern zu finanzieren. Problem dabei: Mehr als 50 Prozent der Wohnimmobilienkredite haben eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren. Das birgt ein erhebliches Risiko für die Banken. Denn viele Kreditinstitute nutzen das Geld aus den kurzfristigen Einlagen der Bankkunden, um damit langfristige Kredite auszugeben. Sollten die Zinsen wieder steigen, könnte es für die Institute eng werden. 

Kreditrisiken unterschätzt
Zumal ein solches Szenario die Banken relativ unvorbereitet treffen könnte: Wie aus dem Bericht der Bundesbank hervorgeht, ist die Risikovorsorge so gering wie seit Jahrzehnten nicht mehr, so welt.de weiter. "Die Hinweise, dass Kreditrisiken unterschätzt werden könnten, verdichten sich", sagte Buch demnach. Es bestehe die Gefahr, "dass Marktteilnehmer die vergangene Entwicklung zu optimistisch in die Zukunft fortschreiben und dabei die Werthaltigkeit von Sicherheiten überschätzen." (fp)