Die Liquiditätsflut, die die Zentralbanken nach der Finanzkrise vor zehn Jahren auf die Märkte losgelassen haben, geht allmählich zurück. Im vergangenen Jahr hat sie ihren Zenit erreicht, ist Didier Saint-Georges überzeugt, Anlagestratege bei Carmignac Gestion. Nun ist Land in Sicht.

Doch was Seeleute in der Regel freut, sollte Anleger beunruhigen: "Da die Liquiditätsflut gerade erst beginnt abzunehmen, stellt sich die Frage, wie sich das in den kommenden Monaten auf die Aktien- und Anleihemärkte auswirken wird", gibt Saint-Georges zu bedenken.


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Die US-Notenbank Fed entzieht den Markt seit Beginn dieses Jahres jeden Monat rund 40 Milliarden US-Dollar. Im Oktober stieg diese Summe auf 50 Milliarden Dollar. Auch der Leitzins in den USA soll weiter klettern. Noch machen sich diese Schritte in der US-Wirtschaft nicht bemerkbar. Durch die expansive Finanzpolitik von US-Präsident Donald Trump, die das Wachstum befeuert, verknappt sich allerdings das weltweite Dollar-Angebot. "Dadurch geraten Länder unter Druck, die auf den US-Dollar angewiesen sind", warnt der Carmignac-Experte.

Zinswende krempelt Europa um
In Europa dürften die Leitzinsen frühestens im Sommer kommenden Jahres steigen. Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) hingegen läuft voraussichtlich zum Jahresende aus. "Durch diese geldpolitische Wende wird sich das Umfeld zweifellos radikal ändern", prognostiziert Saint-Georges. Am stärksten dürften Länder betroffen sein, die massiv auf das Vertrauen der Investoren angewiesen sind, um ihr Haushaltsdefizit zu finanzieren. "Vor allem die Entwicklung in Italien sollte in dieser Hinsicht im Auge behalten werden", mahnt Saint-Georges. (fp)