Den Schwellenländern stehen unter Donald Trump harte Zeiten bevor, sagt Didier Saint-Georges, Investmentstratege bei Carmignac Gestion. Die Aussichten auf einen erstarkenden US-Dollar, steigende Zinsen und eine protektionistische US-Politik lassen Böses ahnen. Die jüngsten Kursstürze in den Emerging Markets zeigen: Anleger sind sich der steigenden Risiken durchaus bewusst. Mexikanische Vermögenswerte, die von Trumps Drohungen direkt betroffen sind, litten besonders stark.

So rigoros wie angekündigt wird Trumps Wirtschaftspolitik wohl nicht werden, sagt Saint-Georges. "Trump bleibt keine andere Wahl, als einen Kompromiss zwischen dem Schutz der amerikanischen Arbeiter und der Wahrung der Interessen amerikanischer Unternehmen zu finden, die mexikanische Arbeitskräfte, kanadische Rohstoffe und asiatische Produktionskosten brauchen." Auch die Handelsbeziehungen zu China dürften nicht aufgekündigt werden. "Es ist unwahrscheinlich, dass 25 Jahre wirtschaftliche Globalisierung rückgängig gemacht werden können", urteilt der Carmignac-Experte.

Investitionsprogramme kommen in Mode
Nach Trumps Wahlsieg wurden die Emerging Markets übermäßig stark abgestraft, sagt Saint-Georges. Die Fundamentaldaten in vielen Schwellenländern haben sich schließlich seit dem Jahr 2013 deutlich verbessert. Zwar sind die Aussichten unter den neuen Vorzeichen in den USA getrübt. Insgesamt ist Trumps Wirtschaftspolitik aber kein Untergang, sondern könnte in Teilen sogar Schule machen: "Der allgemeine Trend in Richtung expansionistischere Haushaltspolitik wird sich zum Leitmotiv entwickeln", ist Saint-Georges überzeugt. (fp)