Starfondsmanager Bill Gross hatte nach Einschätzung seines eigenen Chefs kein gutes Investmentjahr. In einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender "CNBC" gestand Janus-Henderson-Chef Richard ("Dick") Weil ein, dass Gross im vergangenen Jahr oft falsch gelegen habe. Er nahm den Fixed-Income-Profi aber auch in Schutz: "Niemand ist weniger glücklich über Gross' Investment-Performance als er selbst", sagte Weil in einem Interview mit dem Fernsehsender. Er sei Gross treu geblieben. Der Fondsmanager sei "einer der großen Anleger unserer Zeit".

Gross habe den Glauben an seine fundamentale Sichtweise nicht verloren und gehe weiterhin davon aus, dass die Inflation nicht außer Kontrolle gerät, sagte Weil. "Aber er lag kurzfristig falsch, und zwar deutlich falsch. Er ist rechenschaftspflichtig, und dafür sind wir verantwortlich", betonte er. Zwischen Ende Juni 2017 und Ende Juni 2018 erzielte er Anleiheprofi mit seinem Janus Henderson Global Unconstrained Bond eine Rendite von minus 4,6 Prozent. Gleichzeitig erlitt Gross laut einem Bericht von Citywire Wealth Manager im Juni Abflüsse in Höhe von 185 Millionen US-Dollar.

Bill Gross im Scheidungskrieg
Nicht nur die Performance seines Fonds dürfte Gross derzeit Sorgen bereiten. Er steckt auch im Scheidungskrieg mit seiner Ex-Frau. Diese hatte im Juni eine einstweilige Verfügung gegen den Starmanager erwirkt und behauptet, ihr Haus sei unbewohnbar, nachdem er es mit einem giftigen Spray eingesprüht und tote Fische in die Lüftungen geworfen hatte. Sue Gross beschrieb ihren früheren Ehemann als einen "grausamen, rachsüchtigen Mann mit praktisch unbegrenzten finanziellen Mitteln", der ihr Leben zu einem "unerfüllten Albtraum" gemacht habe.Als Retourkutsche soll Sue ihrem Ex-Mann einen gefälschten Picasso untergejubelt haben.(fp)