Chinas Börsenjahr hat so turbulent begonnen wie das alte geendet hatte. Der CSI 300 ist am Montag um ganze sieben Prozent eingebrochen. Es handelt sich um den schlechtesten Jahresauftakt überhaupt, zeigen Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg. Damit notiert der breite Aktienindex mehr als 35 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch, welches im Juni markiert worden war. Lokale Börsenbeobachter hatten angesichts der angeschlagenen Marktverfassung bereits vor einigen Wochen vor einem derartigen Einbruch gewarnt.

Bereits am Morgen hatten neuerlich schwache Industriedaten eine Wachstumsverlangsamung nahegelegt. Darüber hinaus belastete die Aussicht auf ein Ende der Handelsbeschränkungen für wichtige Aktionäre die Kurse.

Mechanismus greift zum ersten Mal
Die Behörden stoppten gegen 13:30 Uhr (Ortszeit) den Handel mit Aktien, Futures und Optionen. Hintergrund ist ein neuer Sicherheitsmechanismus, der erst im Vormonat als Reaktion auf die negativen Entwicklungen eingeführt worden war. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn der CSI 300, der mit stark kapitalisierten Aktien aus Shanghai und Shenzhen bestückt ist, bestimmte Handelsmarken unterschreitet. Bei einer fünfprozentigen Bewegung erfolgt zunächst eine 15-minütige Handelsunterbrechung. Eine Indexbewegung von sieben Prozent beendet dem Regelwerk zufolge den Handel an diesem Tag.

Die Regelung gilt nicht an den Aktienmärkten in Hongkong, wo sich die Verluste des dortigen Hang Seng China Enterprises Index nach Handelsende auf dem Festland auf bis zu 4,1 Prozent vergrößerten. (dw)