Die Industrie rund um Künstliche Intelligenz (KI) in China floriert. Bald könnte das Land sogar die USA überholen: Bis 2030 will China an die technologische Weltspitze gelangen. Die Chancen dafür stehen gut, sagt Tobias Rommel, Fondsmanager des DWS Invest Artificial Intelligence. "Derzeit haben die USA noch die Technologieführerschaft bei den Grundlagentechnologien der KI inne", erklärt der KI-Experte. "Doch China schließt auf." Rommel rät Anlegern, die in Zukunftstechnologien investieren wollen, möglichst früh einzusteigen.

Um ihre Ziele zu erreichen, fördert die chinesische Regierung die Technologiebranche aktiv. Unternehmen in der Greater Bay Area um Shenzhen, dem chinesischen Pendant zum Silicon Valley, haben Zugriff auf hohe Geldsummen bei den staatlich kontrollierten Banken. Was den technologischen Fortschritt in China außerdem vorantreibt, ist die Mentalität der Bevölkerung, erklärt der DWS-Manager: Gegenüber neuen Technologien zeigen sich Chinesen tendenziell offen und experimentierfreudig. Sorgen um Datenschutz sind kein großes Thema.

Kleinere Player mit von der Partie
Nicht nur die Tech-Giganten Alibaba und Tencent treiben die Branche an. Auch viele kleine und junge Unternehmen verhelfen China zu großen Fortschritten im Bereich der Künstlichen Intelligenz. So etwa das Unternehmen Link-Doc, das Künstliche Intelligenz zur Krebsbehandlung einsetzt, oder die Firma We-Ride, die autonome Fahrzeuge entwickelt. Auf lange Sicht wird für Anleger interessant sein, welche der Unternehmen auch außerhalb Chinas Erfolg haben, sagt Rommel. (fp)