Anleger sollten bekanntlich dann kaufen, wenn eine Aktie oder eine ganze Branche einen Kursrückgang verzeichnet hat und derzeit wenig angesagt ist. Das könnte derzeit für US-Gesundheitstitel zutreffen. "Das US-Gesundheitswesen hat in den vergangenen Jahren insgesamt betrachtet schlecht abgeschnitten, da es von der Politik überschattet wurde", schreibt Nadia Grant, Leiterin für US-Aktien bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar.

Trumps anhaltende Preisdiskussion habe der Branche einen Dämpfer verpasst. "Die Zahlen zum freien Cashflow sind allerdings ausgezeichnet, und Unternehmen mit starkem Ertragswachstum weisen gute Bewertungen auf. Außerdem gefallen uns die Diversifizierung im Gesundheitssektor sowie die Tatsache, dass er sich von dem defensiveren Konsumgütersektor abhebt, dem es an Ertragswachstum mangelt."

Auch andere Branchen interessant
Darüber hinaus bieten nach Ansicht von Columbia Threadneedle auch andere Branchen am US-Aktienmarkt Potenzial. "Aus Aktiensicht gefallen uns die positiven Gewinnprognosen in den USA", begründet Grant ihre optimistische Sicht. Insbesondere in der Technologie- und Finanzbranche gebe es attraktive Werte.

Gleichzeitig zeigt das Beispiel der Gesundheitsbranche der Fondsgesellschaft zufolge, dass die Auswahl qualitativ hochwertiger Einzelwerte und aktives Portfoliomanagement im aktuellen Marktumfeld entscheidender sind denn je. Denn manchmal seien Störfaktoren wie aktuell der Handelskonflikt und politische Äußerungen so dominant, dass sie sich übermäßig auf die Kursentwicklung auswirkten. "In der Vergangenheit war es so, dass sich in Phasen steigender Volatilität in Verbindung mit breiter gestreuten Aktienrenditen besonders gut Alpha erzielen ließ", schreibt Grant. "Insofern ist der US-Aktienmarkt gerade ein echtes Jagdrevier für Stockpicker." (aa)