Die Wirtschaft Chinas ist in einer schwierigen Verfassung, meinen die Investmentexperten der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle. "Das Kreditvolumen dort wächst explosionsartig - viel stärker als anderswo auf der Welt", sagt Mark Burgess, globaler Aktienchef und Investmentchef für Europa, Asien und Nahost bei dem britisch-amerikanischen Vermögensverwalter. Zudem nehme das Volumen der Auslandskredite drastisch zu. "Diese Faktoren pumpen eine Kreditblase auf", erläutert Burgess. "Dies bereitet uns Sorgen."

Kritisch sieht Burgess weiterhin die deutlich gestiegenen Lohnkosten, welche die Wettbewerbsfähigkeit schmälern. Die Lohnkosten verfünffachten sich seit 2007. China ist damit einsamer Spitzenreiter im Vergleich zu anderen aufstrebenden Nationen wie Brasilien, Indien, der Türkei oder Mexiko. Weiterhin Anlasse zur Sorge gibt der Immobilienmarkt. Der Bauboom scheint nahezu ungezügelt weiterzugehen.

Enormer Kursanstieg
Die Marktkapitalisierung des Inlandsaktiensegments in Shanghai legte in den vergangenen Monaten enorm zu – dies erinnert Burgess zufolge an das explosionsartig gewachsene Marktvolumen im US-Technologieindex Nasdaq vor der Jahrtausendwende und dem Platzen der Tech-Blase.

Besonders die in Chinas Währung Renminbi notierenden A-Aktien haben einen deutlichen Kursanstieg verbucht. Grund ist zum einen die schrittweise Öffnung des Marktes auch für ausländische Investoren. Weiterhin hält Peking die Zinsen niedrig. Daher suchen auch viele Chinesen im Aktienmarkt attraktive Renditen. (ert)