Die Sachwertinvestment-Branche hat den Trend der zunehmenden Digitalisierung zwar verschlafen. Aber in den vergangenen beiden Jahren kam wenigstens etwas Schwung in die Bemühungen. Für den offenbar notwendigen Druck haben die Fintechs und insbesondere die Crowdinvesting-Plattformen gesorgt. Vor allem jene, die sich auf Immobilienprojekte ausgerichtet haben, sind auf der Überholspur.

Im Herbst 2017 hat Exporo hat als erste Investmentplattform die 100-Millionen-Marke übersprungen. In drei Jahren wurden 78 Projekte mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro begleitet. 16,6 der 100 Millionen Euro Crowdkapital haben die Anleger schon wieder zurückbekommen. Mittlerweile steht der Umsatz schon bei rund 110 Millionen Euro. Das unterstreicht, dass man mit den einfachen Mitteln der Internetkommunikation und des Onlinehandels auch in der Sachwertbranche schnell viel Umsatz erzielen kann.

Das Online-Geschäft wächst und soll mit externen Partnern größer werden
Daran ändern auch die Finanzmarktwächter der Verbraucherzentralen und deren heftige ­Kritik an der Schwarmfinanzierung als "grauer Kapitalmarkt" nichts. Mit den steilen Wachstumsraten entwickelt sich die Crowd zu einem ernst zu nehmenden Partner bei der Finanzierung von realen, volkswirtschaftlich sinnvollen Projekten. Außerdem ­benötigen Immobilien, Unternehmen und ­erneuerbare Energien alternative Finanzierungsmöglichkeiten, weil bisherige Quellen zunehmend versiegen.

Insbesondere die Marktführer und der Bundesverband Crowdfunding arbeiten an einer Professionalisierung der Strukturen und Prozesse. Die Crowdinvesting-Plattformen wissen, dass sie unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit und der Politik stehen und dass seriöse externe Vertriebspartner professionelles Arbeiten erwarten. Das ist ein wichtiges Thema für das Wachstum der Crowdfunding-Szene. Denn eine aktuelle Umfrage von FONDS professionell hat ergeben, dass sich die Plattformen in jüngerer Vergangenheit geöffnet haben. Früher wollten die meisten nicht mit externen Vertriebspartnern kooperieren. Ein Affiliate-Partnerprogramm war das äußerste Zugeständnis. Jetzt suchen viele Platt­formen ganz gezielt die Zusam­men­arbeit beispielsweise mit Maklerpools, Vermögensberatern oder Family Offices. (ae)


Über die prkatischen Probleme bei der Zusammenarbeit der Plattformen mit externen Partnern, über tatsächliche Kooperationen und die Vertriebsansätze der Plattformen berichtet die FONDS professionell-Ausgabe 4/2017, die in diesen Tagen erscheint. Angemeldete KLUB-Mitglieder finden den Artikel auch im E-Magazin. In einer exklusiven Übersicht stellen wir die Plattformen vor, die mit externen Partnern kooperieren.