Anleger, die in besonders innovative und disruptive Unternehmen investieren, brauchen einen langen Atem. "Am Anfang ist jede Innovation teuer, weil sie keinen Größeneffekt erzeugt", schreiben die Experten von Degroof Petercam Asset Management in einem Bericht. Mit der Zeit würden die Kosten aber sinken. Anleger tun daher gut daran, die Themen Innovation und Disruption langfristig zu betrachten und sich nicht von kurzfristigen Effekten blenden zu lassen.

Innovative und disruptive Firmen werden an den Aktienmärkten in der Regel zu höheren Kursen gehandelt als solche, die von Disruption betroffen sind. Viele Anleger verfallen daher in ein gefährliches Muster. "Einem menschlichen Reflex folgend würde man sagen: Die erste Gruppe ist teuer und die zweite ist billig. Also verkaufen wir die erste und kaufen die zweite", schreiben die Marktbeobachter. Sie halten das für einen Fehler, der langfristig zu Verlusten führen kann.

Disruption wird unterschätzt
Das beste Beispiel dafür, wie disruptive Kräfte wirken, ist den Experten zufolge der Streaming-Dienst Netflix: In der Fernsehindustrie wurde die Disruption lange unterschätzt, nicht nur von den Unternehmen, sondern auch von Investoren. Mittlerweile ist Netflix führend auf dem Gebiet des Internet-Fernsehens und entwickelt sich immer mehr zu einem zentralen Produzenten der Content-Branche. "Innovativ denken ist ein langfristiger Erfolgsfaktor", so das Fazit der Experten. (fp)