Der Ausgang der französischen Präsidentschaftswahl gilt als gutes Zeichen für Europa und die europäischen Finanzmärkte. Anleger sollten aber nicht zu erleichtert sein, warnt der Fondsanbieter Degroof Petercam. Noch immer gibt es viele politische Risiken in Europa. Und auch Emmanuel Macron ist, bei allem Optimismus, ein Unsicherheitsfaktor: Frankreichs neuer und bislang jüngster Präsident muss erst noch unter Beweis stellen, dass er den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen im Land gewachsen ist.

Unsicherheit geht auch von Italien aus. Dort ist die Zustimmung für Europa niedriger denn je. Die Parlamentswahlen im kommenden Jahr könnten zur Zerreißprobe werden, ähnlich wie die jüngste Wahl in Frankreich. Die Risikoaufschläge italienischer Staatsanleihen dürften im Vorfeld der Wahl steigen. In Frankreich dürften sie sich nach Macrons Sieg nun deutlich verringern, schätzen die Experten des Fondsanbieters.

Auf Sicherheit setzen
Die Unsicherheiten im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahl hatten die globale Risikoaversion befeuert. Davon profitierten sowohl die Kurse deutscher als auch US-amerikanischer Staatsanleihen. Nun lässt der politische Druck nach, wobei US-Treasuries das nicht so stark zu spüren bekommen dürften wie Bundesanleihen. "Wir bleiben vorsichtig, vor allem gegenüber nominalen US-Papieren, und bevorzugen inflationsgeschützte US-Staatsanleihen", sagt Michael Broes, Multi-Asset-Experte bei Degroof Petercam Asset Management. (fp)