Das grassierende Coronavirus beschert Unternehmern derzeit viele schlaflose Nächte. Für manchen Top-Manager könnte die Krise auch persönliche Konsequenzen haben. "Der eine oder andere CEO wird seinen Posten verlieren", sagt Deka-Stratege Ingo Speich im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

Die vergangene Dekade ist für viele Führungskräfte sehr gut gelaufen, weil Unternehmen nicht so pflegeintensiv waren wie jetzt. Wer in der Vergangenheit strategische Fehler gemacht hat, wird laut Speich nun aber überproportional an der Börse abgestraft. "Der Druck vom Kapitalmarkt steigt, besonders in schwierigen Branchen: etwa Automobilindustrie, Zulieferer, Luftfahrt", erklärt der Experte.

Konzentration aufs Kerngeschäft
Besonders kritisch sieht er die Tatsache, dass viele Vorstände neben ihrer Haupttätigkeit fürs Unternehmen noch weitere Ämter und Pöstchen inne haben. So strebt Telekom-Chef Timotheus Höttges, neben anderen Mandaten, auch in den Aufsichtsrat von Daimler. Solange die Sonne scheine, sei das in Ordnung, in Krisen wie diesen aber nicht mehr. "Ein Vorstandschef sollte höchstens in einem anderen Aufsichtsrat sitzen, und das nicht als Vorsitzender", so Speich. (fp)