Die Ökonomen der Deutschen Bank erwarten, dass Deutschland sich schnell auf eine Rezession zubewegt und die Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr um etwa ein Prozent schrumpfen wird. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Vor allem rückläufige Erdgaslieferungen und ein Abschwung in den USA würden dazu führen, dass bereits in der zweiten Hälfte 2022 ein wirtschaftlicher Rückgang eintreten werde. Auch die Inflation habe trotz des aktuellen Rekordstands ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, glauben die Volkswirte.

Die jüngste Verknappung der Energielieferungen infolge des Krieges in der Ukraine hat in ganz Europa und in Deutschland, das stark von russischem Gas abhängig ist, Alarmstimmung ausgelöst. Eine der Hauptsorgen ist, dass der Kreml die Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 als Vorwand nutzen könnte, um die Lieferungen vollständig einzustellen.

Weitere Vergeltung für westliche Sanktionen
Es sei davon auszugehen, dass Russland als Vergeltung für die westlichen Sanktionen und die finanzielle sowie militärische Unterstützung der Ukraine weiterhin nach Möglichkeiten sucht, die Wirtschaftstätigkeit in Europa zu stören, vermuten die Ökonomen der Deutschen Bank. Dies müsse nicht unbedingt eine vollständige Abschaltung bedeuten. Die Auswirkungen auf die Industrieproduktion und die wirtschaftliche Unsicherheit würden die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2022 jedoch mit ziemlicher Sicherheit in eine Rezession stürzen. (am)