Die Deutsche Bank geht aus der Deckung. Als Reaktion auf ein immer schwierigeres Margenumfeld und striktere Kontrollen durch Aufsichtsbehörden will das Geldhaus seine Investitionen nicht runter, sondern hochfahren. Das erläuterte Fabrizio Campelli, Leiter der Vermögensverwaltungssparte der Bank, am Dienstag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter, die Bloomberg vorliegt.

Ein zentraler Punkt: Statt nur zu den ersten zehn Asset Managern weltweit will die Deutsche Bank baldmöglichst zur Riege der Top Five unter den globalen Vermögensverwaltern aufschließen. Eine Sprecherin der Deutschen Bank bestätigte den Inhalt der Mitteilung.

Im Oktober hatte die Deutsche Bank erklärt, sie gehöre zu den zehn größten globalen Vermögensverwaltern. Die Londoner Beratungsfirma Scorpio Partnership stuft die Deutsche Bank laut Bloomberg jedoch nur als die zwölftgrößte Vermögensverwaltung weltweit ein, basierend auf dem verwalteten Kapital per Ende 2014. Diese Rangliste beinhaltet allerdings auch US-Gesellschaften, die nicht global tätig sind.

Verstärkte Kontrolle
Die größte deutsche Bank strebt gleichzeitig an, ihre Profitabilität zu steigern und ein erneutes Fehlverhalten zu verhindern. Denn letzteres trug nach eigener Lesart wesentlich dazu bei, dass das Institut zum am niedrigsten bewerteten Bankkonzern weltweit wurde. Im November teilte die Bank mit, sie würde ihre Abläufe für die Gewinnung neuer Kunden überprüfen. Co-Chef John Cryan will die Kontrolle über alle Führungsebenen hinweg stärken.

Vermögensverwaltung wird in vier Regionen aufgeteilt
Cryan, der im Juli den Posten des Co-CEO von Anshu Jain übernahm, hat den von seinem Vorgänger zusammengelegten Bereich "Asset & Wealth Management" wieder aufgespalten. Die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank wird in vier Regionen aufgeteilt, wie aus dem Memo hervorgeht. Joachim Häger wird für Deutschland zuständig sein, Marco Bizzozero für den Rest Europas, den Nahen Osten und Afrika, Chip Packard wird den Bereich in Nord- und Südamerika leiten und Ravi Raju in der Region Asien-Pazifik. (mb)