Die eigenen vier Wände sind der Mehrheit der Deutschen offenbar keinen größeren Verzicht Wert: Lediglich 29 Prozent der Bundesbürger sparen auf das eigene Haus oder die eigene Wohnung hin, zeigt die aktuelle Sommerumfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen unter 2.000 Erwachsenen, die der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vorliegt. Das ist der niedrigste Wert seit 20 Jahren. Im Frühjahr legten immerhin noch 35 Prozent der Deutschen Geld fürs Eigenheim zur Seite.

Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender des Verbands, sieht vor allem einen Grund für die Sparunlust der Deutschen: "Mini-Bauzinsen einerseits und Mini-Sparzinsen andererseits verlocken viele Bau- und Kaufwillige offensichtlich zu der Annahme, sich das Vorsparen sparen und alles auf die Karte Verschuldung setzen zu können", sagt er gegenüber der FAZ. Für ihn ist das ein gefährlicher Trugschluss: "Geld, das nicht zur Seite gelegt wird, ist nicht da, wenn man es braucht."

Mondpreise fürs Eigenheim
Sein Vorgänger, Andreas Zehnder, war im Frühjahr 2018 noch anderer Meinung. Damals nannte er den Preisanstieg an den Immobilienmärkten insbesondere in den Ballungszentren als Hauptgrund für die geringe Bereitschaft, Geld fürs Eigenheim zurückzulegen. Die Preise für Häuser und Wohnungen sind seitdem weiter gestiegen. Laut FAZ ist das Eigenheim für viele Normalverdiener in Großstädten schlicht nicht mehr finanzierbar. Sie würden deshalb lieber auf andere Dinge sparen. (fp)