Die Attraktivität des deutschen Immobilienmarktes nimmt weiter zu: In der jährlichen Umfrage von EY Real Estate unter rund 130 Immobilieninvestoren bezeichnen 45 Prozent der Befragten den Immobilienstandort Deutschland als sehr attraktiv – vor einem Jahr lag der Anteil bei 32 Prozent. Weitere 51 Prozent schätzen den Standort Deutschland als attraktiv ein.

Auch die Preise sollen weiter steigen: Für Wohnimmobilien beispielsweise erwarten die Investoren höhere Kaufpreise: Bei A-Standorten gehen 62 Prozent der Investoren von steigenden Preisen aus (Vorjahr: 58 Prozent), bei B-Standorten erwarten immerhin 57 Prozent der Investoren eine Verteuerung (56).


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87 Prozent der Befragten prognostizieren zudem, dass internationale Investoren ihren Anteil am Transaktionsvolumen vergrößern werden. Dabei rechnen 88 Prozent der Investoren insbesondere mit zunehmender Konkurrenz aus Asien. "Deutschland wird weiterhin als sehr attraktives Investitionsziel angesehen, was insbesondere an der Stabilität des Marktes und der positiven wirtschaftlichen Entwicklung liegt. Für das kommende Jahr erwarten wir neue Markteintritte internationaler Investoren und den kontinuierlichen Ausbau bestehender Engagements", erläutert Hartmut Fründ, Managing Partner bei EY Real Estate.

Nachdem das Volumen von Immobilientransaktionen in Deutschland im Jahr 2014 bereits um rund 19 Prozent auf 52,7 Milliarden Euro gestiegen ist, rechnen die Investoren im kommenden Jahr mehrheitlich (57 Prozent) mit weiter zunehmenden Aktivitäten auf dem deutschen Immobilienmarkt – 59 Prozent halten auch großvolumige Transaktionen weiterhin für möglich. "Der Finanzierungsmarkt ist stabil, und auch der Bankenstresstest hat zu keiner Verminderung der Finanzierungsaktivität geführt", erklärt Fründ. 

Mietpreisbremse kein Investitionsrisiko 
21 Prozent bezeichnen Berlin als attraktivsten deutschen Standort für Investitionen in Wohnimmobilien, gefolgt von Frankfurt mit 14 Prozent. Bei Büroimmobilien haben hingegen Hamburg und München (jeweils 17 Prozent) die Nase vorn, während bei Einzelhandelsimmobilien Berlin und Hamburg (jeweils 17 Prozent) im Fokus der Investoren stehen.

63 Prozent der befragten Investoren gehen nicht davon aus, dass die Mietpreisbremse die Renditen großer Bestandshalter negativ beeinflussen wird. 51 Prozent setzen auch weiterhin verstärkt auf Wohnimmobilien, das sind drei Prozentpunkte mehr als in der Umfrage 2014. Damit bleibt diese Nutzungsklasse der Favorit der befragten Investoren. Einen Trend im Wohnungsneubau erkennen die befragten Investoren beim Thema Wohnhochhäuser in deutschen Großstädten. 72 Prozent rechnen damit, dass diese zukünftig eine größere Rolle spielen werden.

Weitere Preisanstiege werden laut Analyse vor allem in den 1A-Standorten und sekundären Lagen in Deutschland erwartet. Aber auch die weniger attraktiven Standorte werden positiv betrachtet. 18 Prozent aller Investoren rechnen mit positiven Preisentwicklungen in peripheren Lagen, 66 Prozent erkennen zumindest ein stabiles Niveau. "Wohnimmobilien bleiben attraktiv. Dennoch wird es in geeigneten Lagen immer schwerer, geeignete Bestände zu finden, deren Kaufpreis auch den Vorstellungen des Investors entspricht. Das kann zu sinkenden Transaktionszahlen führen", sagt Christian Schulz-Wulkow. 82 Prozent der Anleger sehen bereits jetzt überhöhte Preise in nachgefragten Wohnungsmärkten. (dw)

Das Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt erscheint jährlich seit 2007. Rund 130 in Deutschland tätige Investoren haben im Zeitraum Oktober bis November 2014 zu ihren Erwartungen für das kommende Jahr Stellung bezogen.