Deutschland will zukünftig grüne Bundesanleihen ausgeben. Die Deutsche Finanzagentur, die für den Bund die Schulden verwaltet, prüft derzeit laut Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) die Ausgabe solcher Anleihen im Auftrag des Staatssekretärsauschusses. Geplant ist eine Variante, in der der Staat in einem separaten Wertpapier zur nachhaltigen Investition verpflichtet wird. Die Staatsanleihe soll aus der herkömmlichen und einer grünen Tranche bestehen. Nach Aussage des Geschäftsführers der Agentur gegenüber der FAZ ist eine Ausgabe der Green Bonds für das Jahr 2020 vorgesehen.

Polen war im Jahr 2016 der erste Staat, der sogenannte Green Bonds ausgegeben hat. Diese Anleihen sollen nachhaltigen Investitionen dienen. Wie grün die Anleihen aber tatsächlich sind, schwankt stark. In Polen wurde beispielsweise der Urwald Bialowieza, ein Teil des Unesco-Weltnaturerbes, kurz nach Ausgabe eines Green Bonds abgeholzt. In Frankreich gibt auch der Energiekonzern und Atomstromproduzent EdF grüne Anleihen aus. 

Columbia Threadneedle sieht grüne Bundesanleihen als wichtigen Schritt an
Bei der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle kommt die Ankündigung deutscher Green Bonds indes sehr gut an. "Unserer Meinung nach besteht sowohl seitens der Finanzmärkte als auch institutioneller Investoren Bedarf an grünen britischen Staatsanleihen, deren Erlöse Umweltprojekten zugutekommen", sagt Anleihen-Portfoliomanager Simon Bond. Denn solche Engagements helfen nach Ansicht der Fondsgesellschaft, ein grundlegendes Umdenken zur Nachhaltigkeit zu fördern. (fp)