Die amerikanische Notenbank hat als Antwort auf die Corona-Krise bislang 15 börsengehandelte Indexfonds (ETFs) von fünf Anbietern erworben. Insgesamt belaufen sich die Investments, die zwischen dem 12. und 19. Mai stattfanden, auf knapp 1,6 Milliarden US-Dollar, geht aus Zahlen der Zentralbank hervor, auf die der Londoner Branchendienst ETFGI hinweist.

Die Fed hatte am 23. März angekündigt, im Rahmen eines "Secondary Market Corporate Credit Facility" (SMCCF) genannten Programms Unternehmensanleihen zu erwerben, um dem Markt Liquidität zur Verfügung zu stellen und Arbeitgebern den Zugang zu Krediten zu erleichtern, wie die Notenbank es formuliert. Nie zuvor in ihrer über 100-jährigen Geschichte hatte die Fed Firmenbonds erworben (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Fast jeder zweite Dollar steckt in iShares-ETFs
Die meisten der 15 von der Fed erworbenen ETFs bilden Investment-Grade-Anleihen ab, sie stehen für 83 Prozent des Gesamtinvestments (siehe Grafik). Der Rest des Geldes floss in High-Yield-Indexfonds.

Sieben ETFs kommen von iShares. Rund 48 Prozent des Fed-Geldes stecken in diesen Fonds der Blackrock-Sparte. Auf den ersten Blick ist das heikel, denn Blackrock wickelt die SMCCF-Käufe im Auftrag der Fed ab. Allerdings hat der US-Vermögensverwalter mit der Notenbank vereinbart, dass er für die iShares-ETFs, die er im Rahmen des SMCCF-Programms kauft, auf Managementgebühren verzichtet. Insgesamt kommt iShares in den USA auf einen Anteil von 38,1 Prozent am Markt für Indextracker, berichtet ETFGI.

Auch die Bank of Japan greift munter zu
Die Fed ist übrigens nicht die erste Zentralbank, die Indexfonds als Teil eines Stimuluspakets kauft: Die Bank of Japan erwirbt seit 2012 regelmäßig Aktien-ETFs, die in Japan zum Vertrieb zugelassen sind. Zuletzt beliefen sich diese Investments auf 289 Milliarden US-Dollar, berichtet ETFGI. Das mache gut drei Viertel des insgesamt in japanische ETFs investierten Geldes aus, so der Branchendienst. (bm)