Investoren aus Nordamerika haben ihren Besitz an den Aktien der Unternehmen, die im deutschen Leitindex Dax notiert sind, weiter ausgebaut. Demnach halten per Ende 2022 Anleger aus den USA und Kanada 43,3 Prozent des Streubesitzes an Dax-Aktien in institutionellen Händen. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dies zeigt eine Auswertung des Datenhauses S&P Global und des Deutschen Investor Relations Verbands (DIRK). Der Analyse zufolge ist der New Yorker Asset-Management-Riese Blackrock der größte Eigner – siehe auch die Grafiken oben!

Die Eigentümerstruktur des deutschen Aktienmarkts erfährt damit eine Internationalisierung. "Deutsche und europäische Investoren verzeichnen seit der ersten Studie im Jahr 2013 einen Rückgang ihres Engagements im Dax, während nordamerikanische Anleger und Investoren aus dem asiatischen Raum zunehmendes Interesse am Leitindex zeigen", fasst Kay Bommer, Geschäftsführer des DIRK, die Ergebnisse zusammen.

Internationalisierung des Marktes
Privatanleger spielen zwar weiterhin eine wichtige Rolle als Dax-Investoren. Auf sie entfallen fast 13 Prozent des Dax-Besitzes. Allerdings verringert sich langsam ihr Gewicht. Im Jahr 2013 hatten sie noch gut 15 Prozent der Aktien gehalten. Neben US-amerikanischen und kanadischen Anlegern spielen noch Investoren aus Großbritannien und Irland sowie aus Skandinavien eine größere Rolle. Auch aus Asien regt sich zunehmend Interesse. Der Anteil ist mit 3,6 Prozent aber noch sehr gering.

"Neben der zunehmenden Internationalisierung des Marktes und dem gestiegenen Interesse aus Nordamerika am deutschen Leitindex zeigt sich noch ein anderer Trend", ergänzt Bommer. "Aktionärsrechte gewinnen weiter an Bedeutung." So würden Themen wie Diversität, Vergütungssysteme und Aufsichtsratszusammensetzung eine zentrale Rolle im Veranlagungsprozess der Investoren spielen. (ert)