Nach Einschätzung von Ehrhardt, Vorstandsvorsitzender der DJE Kapital AG und Portfoliomanager der Gamax Management AG, ruht die aktuelle Hausse auf einem unsicheren Fundament: „Die größten Defizite aller Zeiten gehen einher mit der aggressivsten Notenbankpolitik aller Zeiten“. Zwar würden die hohen Defizite kurzfristig helfen, langfristig aber schaden. Für ihn steht fest: Die Schuldenprobleme der Industriestaaten werden die Nationen noch viele Jahre beschäftigen. Besonders besorgniserregend ist für Ehrhardt dabei die USA: Das Geldmengenwachstum ist dort am höchsten. In Hinblick auf die kommenden Wahlen in den USA, einer enttäuschenden Wirtschaftsentwicklung und einem hohen Schuldenberg, rechnet Ehrhardt bereits im kommenden Jahr mit einer Ernüchterung an der New Yorker Wall Street.

Notenbanken stützen Börse mittelfristig
Die Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen untermauert Ehrhardt noch einmal mit seinem FMM-Modell, eine von ihm entwickelte Analyse fundamentaler, monetärer und markttechnischer Faktoren. Demnach wirken markttechnische beziehungsweise psychologische Einflüsse eher kurzfristig. Monetäre Größen wie zum Beispiel geldpolitische Lockerungen entfalten auch mittelfristig ihre Wirkung. Langfristig bestimmen jedoch vor allem Fundamentaldaten, also Gewinn, Substanz, Marktstellung und Ertragsperspektiven, die Aktienkurse. Mit den geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank EZB und jener der US-Notenbank FED beherrschen somit seit dem Spätsommer 2012 monetäre Einflussgrößen die Märkte. „Die Welle positiver Nachrichten zog umgehend starke Käufe nach sich. Aus markttechnischer Sicht stehen seitdem die Ampeln auf Grün“, erklärt Ehrhardt.

Den ausführlichen Marktkommentar von Ehrhardt finden Leser anbei. (cf)