Der globale Energiesektor ist nach wie vor stark von fossilen Brennstoffen geprägt. Das dürfte dazu beitragen, dass er sich aus Börsensicht seit Jahren schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt – trotz wachsender Ölnachfrage. "Hier kommt die Anlegerskepsis über den längerfristig erwarteten Nachfragerückgang zum Ausdruck", heißt es von der DWS.

Experten des Fondsanbieters haben beobachtet, dass die Bereitschaft der Anleger, den Sektor mit frischem Kapital zu versorgen, abnimmt - Stcihwort: Nachhaltigkeitsdebatte. Auch die Branche selbst glaubt offenbar nicht mehr an eine rosige Zukunft für das schwarze Gold: Ihre Unternehmen geben mittlerweile deutlich weniger Geld für Investitionen aus.

Letzteres könnte allerdings dafür sorgen, dass der Ölpreis doch noch einige neue Spitzen erreicht, ehe der schwarze Bodenschatz als Schmierstoff der Wirtschaft endgültig ausgedient hat. Der Grund: Wegen der Investitionszurückhaltung der Branche trifft die zunächst weiter steigende Nachfrage nach dem Rohstoff auf eine angespanntere Angebotsseite.

Normalerweise folgen auf eine solche Situation Preissteigerungen, Investitionsschübe, ein höheres Angebot, sinkende Preise – ein sogenannter Schweinezyklus. Wegen des Trends zu erneuerbaren Energien dürfte sich die Bereitschaft der Branche, auf Preissteigerungen mit Kapazitätserweiterungen zu reagieren, aber in Grenzen halten, urteilen die DWS-Experten. Der Ölpreis würde dann wohl länger und kräftiger steigen als in früheren Schweinezyklen. (fp)