Der deutsche Leitindex Dax erscheint günstig bewertet – vor allem im Vergleich mit dem US-Aktienmarkt. Dies meint Marcus Poppe, Co-Chef für europäische Aktien bei der DWS. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des deutschen Auswahlbarometers weise auf Basis der Gewinnschätzungen für 2025 einen Wert von zwölf auf. Wer also heute in einen Korb, bestehend aus den 40 Dax-Unternehmen investiert, bezahlt für seine Anteile im Schnitt das Zwölffache des Jahresnettogewinns der Firmen.

Der US-Leitindex S&P 500, der zu den meistbeachteten Börsenbarometern der Welt gehört und die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, weise hingegen aktuell ein KGV von 19 auf. "Das bedeutet, dass deutsche Aktien mit einem rekordhohen Abschlag von knapp 40 Prozent gegenüber US-Aktien bewertet sind, während der langjährige Durchschnitt bei etwa 20 Prozent liegt", erläutert der Portfoliolenker der Fondstochter der Deutschen Bank.

Luft nach oben
"Aber auch mit Blick auf seine eigene Historie erscheint der Dax weiterhin preiswert", führt der DWS-Manager aus. So weise er im Zehn-Jahres-Durchschnitt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 13 auf – was ebenfalls auf Luft nach oben hindeute. In Kombination mit der für die zweite Jahreshälfte 2024 erwarteten Erholung der globalen Konjunktur dürfte sich das deutsche Leitbarometer damit nach wie vor in einer guten Ausgangslage befinden, so Poppe. "Nichtsdestotrotz sollten Investoren potenzielle Störfeuer im Auge behalten, die von zunehmendem Protektionismus, schärferer Regulierung bis hin zu steigenden Energiekosten reichen", schränkt der Manager ein. (ert)