Die Ausschüttungen europäischer Unternehmen sind im ersten Halbjahr drastisch zurückgegangen, zeigt die jüngste Dividendenstudie des DZ Bank Research. Im Euro Stoxx 50 haben demnach aktuell 30 Prozent der Unternehmen ihre Ausschüttungen ausgesetzt. Dazu zählen alle Banken, aber auch Unternehmen aus der Technologie-Branche und der Luftfahrt. "Seit Jahresbeginn gerechnet liegen die Ausschüttungen sogar auf dem Niveau von 2005", stellt DZ-Bank-Analyst Michael Bissinger fest.

Die von den Unternehmen zum zweiten Quartal vorgelegten Zahlen seien zwar insgesamt besser ausgefallen, als die Studienautoren erwartet haben. Auch seien die Ergebnisrevisionen zuletzt in den neutralen bis positiven Bereich gedreht. Trotzdem erwarten die Analysten, dass die Auszahlungen in Europa 25 bis 30 Prozent niedriger als im Vorjahr liegen werden. "Die Ausschüttungen sind damit wesentlich stärker zurückgegangen als in den USA, wo die Dividenden sich nahe ihrer Höchststände bewegen", so Bissinger.

Auch die hiesigen Dividendenrenditen sind im Zuge stark steigender Kurse und sinkender Dividendenzahlungen gefallen. Der Dax kommt der Studie zufolge nur noch auf eine Rendite von 2,9 Prozent und liegt damit 13 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Im relativen Vergleich böten Aktien gegenüber Bonds aber weiterhin einen attraktiven Renditeaufschlag, so die Autoren. (fp)