Der November war kein guter Monat für Edelmetalle. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Kurse der Rohstoffe gefallen. Der Goldpreis notierte Ende des Monats bei 1.218 US-Dollar pro Feinunze und damit 1,3 Prozent niedriger als zu Monatsanfang. Der Abwärtstrend dürfte sich fortsetzen, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei Stabilitas, und zwar nicht nur beim Gold. So senden momentan weder Silber noch Minenaktien positive Signale aus. Außerdem hält der jüngste Ölpreisverfall die Inflationsraten niedrig. Auch das spricht gegen einen Anstieg der Edelmetallpreise.

"Es ist vorläufig kein positiver Impuls für Gold zu erwarten", sagt Siegel, weist aber auch darauf hin, dass sich das ändern könnte: "Sollte sich die globale Wirtschaft in Richtung Rezession entwickeln, könnte Gold im Gegensatz zu Aktienanlagen wieder zu einer interessanten Anlagealternative werden." Der Silberpreis verharrt ebenfalls in einem Abwärtstrend. Er fiel im Laufe des vergangenen Monats um 3,8 Prozent und damit sogar noch etwas stärker als der Goldpreis. Zwischenzeitlich rangierte er unter 14 US-Dollar pro Feinunze.

Konjunkturschwäche als Risikofaktor
Palladium und Platin waren dagegen zuletzt Kursgewinner. "Das Palladiumhoch wird vor allem durch die Nachfrage nach Benzinautos im Zuge der Dieselkrise getrieben", erklärt der Stabilitas-Experte. Doch warnt er Anleger: Der aktuell niedrige Ölpreis deutet darauf hin, dass die Weltkonjunktur schwächelt. Das könnte die Konsumnachfrage bremsen – und letztlich auch den Verbrauch des Industriemetalls Palladium. (fp)