Edelmetalle und Minenaktien haben dieses Jahr einen goldenen Oktober erlebt. Grund ist die weltweit gestiegene Volatilität an den Aktienmärkten. Der Goldpreis hat dadurch den Sprung über die charttechnisch wichtige Grenze von 1.120 US-Dollar geschafft. Diese Entwicklung könnte auf eine Fortsetzung der Bodenbildung bei Edelmetallen hindeuten, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Investmentboutique Stabilitas. "Und die könnte das Fundament für eine Trendwende bilden."

Die anziehende Inflation dürfte das Interesse an Gold enefalls weiter in die Höhe treiben, prophezeit Siegel. Eine höhere Nachfrage allein reicht allerdings nicht aus, um einen stabilen Aufwärtstrend zu begründen. "Dafür müssen zwei Dinge gegeben sein: Sowohl der Silberpreis als auch die Minenaktien müssen stärker steigen als Gold", so der Experte. "Die Gold-Silber-Ratio müsste von aktuell über 80 auf 70 sinken. Dieses eindeutige Signal ist bislang noch nicht zu erkennen." 

Steigender Goldpreis stützt Minenaktien 
Für Aktionäre von Minengesellschaften war das laufende Jahr eine einzige Enttäuschung. Allmählich sieht es aber auch für sie besser aus. Über den gesamten Oktober hinweg blieben Minenaktien leicht im Plus. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich der Markt weiter stabilisiert, mahnt Siegel. Falls ja, könnte es zum Jahresende wieder Kaufsingale geben. Bislang drücken die weltweit gestiegenen Energiepreise auf die Gewinnspannen der Minengesellschaften. "Solange der Goldpreis nicht stabil weiter steigt, dürften die Energiepreise die Kurse der Minenaktien wegen sinkender Gewinnmargen über die kommenden Monate belasten", sagt Siegel. (fp)