Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin ist seit Jahresbeginn geradezu explodiert. Selbst eingefleischten Bitcoin-Begeisterten scheint die Rally langsam unheimlich zu werden. Sie wollen nun ihre Gewinne ins Trockene bringen – und setzen dabei überraschenderweise auf Gold als Alternative zum Bargeld.

Die Zahl der Bitcoin-Transaktionen beim Edelmetallhändler Coininvest hat sich zuletzt verzehnfacht. "Der rasante Anstieg des Bitcoin-Kurses zieht viele Spekulanten an, beruhigt aber auch viele Anleger, die bereits länger investiert sind", sagt Coininvest-Chef Daniel Marburger.

Ende 2010 war ein Bitcoin gerade einmal 30 US-Cents wert. Zu Beginn des laufenden Jahres notierte die Währung bereits bei 900 US-Dollar. Aktuell wechselt ein Bitcoin für mehr als 2.800 Dollar den Besitzer. Das heißt: Für eine digitale Münze bekommen Anleger mittlerweile rund zwei Feinunzen Gold. "Nach dieser außergewöhnlichen Kursrally ist es durchaus nachvollziehbar, wenn Anleger zumindest einen Teil ihrer Gewinne sichern wollen", sagt Marburger.

Schutz vor Geldwäsche
Coininvest selbst akzeptiert Bitcoin nicht als Zahlungsmittel, liefert aber Bestellungen von anderen Händlern an die jeweiligen Endkunden aus. Experten sprechen von sogenanntem White-Label-Shipping. Der Online-Versandhändler Amazon nutzt bei seinem Marketplace dasselbe Prinzip. Um Geldwäsche vorzubeugen, verlangt Coininvest von seinen angeschlossenen Händlern, die Vorgaben der deutschen Finanzaufsicht Bafin einzuhalten. Diese fordert bei Bitcoin-Transaktionen, dass Käufer ihre Identität verifizieren, und gibt dazu bestimmte Verfahren vor. (fp)