Dank der guten Fundamentaldaten sind Investoren so zuversichtlich wie lange nicht. "Anlass zur Sorge gibt momentan allenfalls die Sorglosigkeit", sagt Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management (EdRAM). "Die globale Erholung ist immer noch auf Kurs und scheint sich noch zu intensivieren." Besonders auffällig findet Melman, dass die großen Anlageregionen mittlerweile quasi synchron wachsen.

Die schleichende Normalisierung der Geldpolitik hatte bislang keine Auswirkungen auf die Märkte. Anleger sollten sich trotzdem auf eine steigende Volatilität einstellen, warnt Melman. Grund: Investoren rechnen in den USA mit weniger Zinsschritten als die Fed-Mitglieder selbst. Diese differierenden Erwartungen könnten mittelfristig für höhere Marktschwankungen sorgen.

Korrekturen zum Einstieg nutzen
Nach Monaten niedriger Volatilität bei steigenden Märkten könnte der Handel plötzlich unberechenbar werden, sagt Melman. "Vor allem, weil viele Investoren das Risiko in Einklang mit der jüngsten Marktvolatilität kalibriert haben." Bei EdRAM hat man Reserven einbehalten, um gegebenenfalls von einem Anstieg der Marktschwankungen profitieren zu können.

Auf der Aktienseite zieht der Fondsanbieter derzeit europäische und japanische Titel gegenüber US-Aktien und Schwellenländertiteln vor. Im Anleihebereich ist das Asset-Allocation-Team von EdRAM bei Wandelanleihen zu einer neutralen Position zurückgekehrt und hat das Exposure gegenüber der Eurozone und US-Staatsanleihen reduziert. (fp)