Die Inflationsrate ist in Deutschland im Mai leicht auf 2,4 Prozent gestiegen, im April waren es 2,2 Prozent. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch (29.5.) auf Basis einer ersten Schätzung mit. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oft als Kerninflation bezeichnet, wird für den Mai wie schon für den April mit 3,0 Prozent angegeben. Beim Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der in der EU einheitlich berechnet wird, weist das Amt für Deutschland im Mai eine Rate von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat aus; im April waren es 2,4 Prozent gewesen.

"Wie zu erwarten war, haben vor allem steigende Dienstleistungspreise und eine Verteuerung von Waren die Inflation wieder erhöht und den dämpfenden Effekt von niedrigeren Energiepreisen mehr als ausgeglichen", kommentiert Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, die neuen Daten. Auch im Mai sei es den Unternehmen offenbar gelungen, die deutlichen Steigerungen der Lohnkosten zu einem guten Teil in die Preise zu überwälzen.

Schwierige Entscheidung der EZB
Die EZB stehe damit vor einer schwierigen Entscheidung, so Heise: "Sollte sie die Zinsen im Juni senken, kann die Begründung nur die Erwartung niedrigerer Preissteigerungen im Jahr 2025 sein. Denn die aktuelle und in den kommenden Monaten zu erwartende Preistendenz zeigt noch keine deutliche Annäherung an das Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank." (fp)