Die Wahrscheinlichkeit für eine globale Rezession steigt. So haben sich in den USA zuletzt die Einkaufsmanagerindizes verschlechtert und die Handelsströme verlangsamt. Auch ist die Zinsstrukturkurve in den USA zum ersten Mal seit dem Jahr 2006 wieder invers. "All diese Indizien deuten auf eine in den nächsten zwölf Monaten beginnende Rezession hin", sagt Guido Barthels, Senior Portfolio Manager bei Ethenea. Es müsse jedoch nicht so kommen: "Wir arbeiten mit Wahrscheinlichkeiten und nicht mit einem deterministischen Prozess."

Mit den richtigen monetären und fiskalpolitischen Maßnahmen lässt sich eine Rezession noch abwenden, ist der Anlageexperte überzeugt. Das setze aber ein geschicktes Zusammenspiel zwischen Regierung und Zentralbank voraus, ähnlich wie in der letzten großen Finanzkrise. "Wir vertrauen auf das Geschick der verantwortlichen Akteure, eine echte Rezession zu vermeiden", sagt Barthels. Schließlich habe niemand ein Interesse daran, dass ein solcher Fall wirklich eintritt.

Viel Lärm um nichts
Obwohl sich die weltweite Wirtschaft abschwächt, hat das neue Börsenjahr erstaunlich ruhig begonnen. Das Chaos um den Brexit, die drohenden Neuwahlen in Italien und die Gelbwesten-Proteste sind mehr oder weniger spurlos an den Märkten vorbei gegangen. Barthels appelliert an Investoren, sich auch weiterhin in Gelassenheit zu üben: "Letztlich wird wahrscheinlich wenig mehr passieren als viel Volatilität und Lärm", sagt der Anlageexperte. "In den kommenden Monaten ist daher eine ruhige Hand gefordert." (fp)