Das Geschäft mit nachhaltigen Anleihen boomt. Die im Barclays MSCI Green Bond Index enthaltenden Papiere sind derzeit knapp 400 Milliarden US-Dollar wert, das ist ein Plus von rund 150 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. "Die Besonderheit dieser Anleihen ist, dass die damit aufgenommenen Gelder in klimafreundliche Projekte fließen", erklärt Volker Schmidt, Anlagestratege bei Ethenea. "In Zeiten des Klimawandels spricht das viele Investoren an, die ihren Teil zu einer nachhaltigeren Umwelt beitragen wollen."

Noch würden Green Bonds allerdings einige Makel aufweisen, die beseitigt werden müssen. Zum einen handelt es sich bei den Emittenten um Staaten und Unternehmen, die "nicht zwingend grün sein müssen", erklärt der Experte. Zu anderen gibt es noch kein einheitliches Regelwerk, wie bei ähnlichen Finanzprodukten üblich.

Kampf gegen Greenwashing
Immerhin: Für letzteres wurden bereits erste Schritte eingeleitet. Die International Capital Market Association (ICMA) hat mit den Green Bond Principles (GBP) Richtlinien verfasst, die die Verwendung der Emissionserlöse, den Prozess der Projektauswahl, die Verwaltung der Mittel sowie die Berichterstattung über deren Verwendung auf freiwilliger Basis regeln sollen.

Auch die Europäische Kommission arbeitet an einem EU-weiten Green-Bond-Standard für grüne Anleihen und hat vor Kurzem ihren sogenannten Usability Guide veröffentlicht. "Die Kommission reagiert damit auf die Tatsache, dass sich heute noch manche Emittenten grüner und klimafreundlicher darstellen als sie es sind", sagt Schmidt. (fp)