Historisch gesehen haben US-Aktien unter einem demokratischen Präsidenten und einem gespaltenen Kongress am besten abgeschnitten. Im Durchschnitt verzeichneten sie eine jährliche Rendite von 13,4 Prozent, zeigen Daten von Ethenea Independent Investors. Bei einem Sieg des Demokraten Joe Biden bei der laufenden US-Wahl rechnet Andrea Siviero, Anlagestratege bei Ethenea, mit ähnlichen Effekten.

"Wir werden unter Biden einen fiskalischen Stimulus sehen, auch wenn dieser kleiner ausfällt als bei dem erwarteten klaren Sieg für die Demokraten", sagt Siviero. Dies sei positiv für US-Treasuries und würde zu sinkenden Renditen führen, was wiederum gut für den Aktienmarkt sei.

Hoffnungen auf mildere Handelspolitik
Zudem könnte Biden Industrieunternehmen mit einem Infrastrukturprogramm unter die Arme greifen, was zu einer Verengung der Spreads führen würde. Für die Biden-Regierung dürfte es auch schwierig sein, die Steuersenkungen des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump rückgängig zu machen oder neue Steuern, etwa auf Technologieunternehmen, einzuführen. "Dies ist gut für den Aktienmarkt und den Nasdaq", sagt Siviero. 
 
US-Präsident Trump war für seine aggressive Handelspolitik bekannt. Ein weniger kontroverser internationaler Ansatz einer neuen Regierung könnte nun weniger Unterstützung für einen starken US-Dollar bieten, sagt Siviero. Zudem rechnet der Stratege damit, dass Biden als Präsident weniger aggressiv gegenüber internationalen Partnern und China auftritt – auch das dürfte Anlegern zugutekommen. (fp)