Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) wollen Richtlinien für den Umgang mit Fintechs veröffentlichen. Regulierungs- und Aufsichtsbehörden müssten auf technologische Veränderungen in der Finanzbranche reagieren, sagte die oberste EZB-Bankenaufseherin Daniele Nouy nach einem Bericht von Reuters. "So arbeiten wir bei der EZB beispielsweise an einem Leitfaden für Zulassungen, der auch Fintechs umfasst", erklärte sie auf einer Veranstaltung in Frankfurt.

Digitale Angebote aus der Finanzbranche geraten bereits seit einiger Zeit immer stärker ins Visier der Aufsichtsbehörden. Im vergangenen Monat widmete die deutsche Finanzaufsicht Bafin in ihrem Journal der Robo-Beratung einen Extra-Artikel. Darin wies die Behörde darauf hin, dass der Service der automatisierten Vermögensverwalter rechtlich in der Regel als Anlageberatung einzustufen ist. Robos benötigen also eine Erlaubnis nach Banken- oder Gewerberecht.

Neue Fragen erfordern neue Antworten
Der Markt für Fintechs und Robo-Berater wächst. Die technischen und finanziellen Hürden seien gesunken, der Markt bestreitbarer geworden, sagte EZB-Aufseherin Nouy. Ihrer Ansicht nach könnten neue Firmen entstehen, die sehr spezifische Dienstleistungen anbieten statt das gesamte Spektrum des traditionellen Bankengeschäfts abzudecken. Darauf müsse die Bankenaufsicht eine Antwort finden. (fp)