Gegeben hat es ihn schon mal: Im Jahr 2004 trommelte der Ex-Börsenhändler und TV-Moderator Kai Pflaume in der "Bild"-Zeitung für den sogenannten "Volksfonds": Das Produkt von Pflaumes Gnaden war der DWS Vermögensbildungsfonds I, damals noch unter der Verantwortung von Fondsprofi Klaus Kaldemorgen. Doch trotz ganzseitiger Anzeigen: So richtig verfing die gutgemeinte Botschaft bei den sicherheitsbedachten Deutschen nicht. Nun startet ein zweiter Versuch – und erneut ist Deutschlands großes Boulevard-Blatt im Spiel, zumindest indirekt.

Der ehemalige Chefredakteur und Herausgeber der "Bild-Zeitung“, Kai Diekmann, hat einen ambitionierten Plan: Gemeinsam mit seinem Freund, dem Starbanker Lenny Fischer, will er einen virtuellen Vermögensverwalter an den Start bringen. Dies berichtet "Manager Magazin Online“ (MMO). Der neue Vermögensverwalter solle von einer journalistisch unabhängigen Finanzwebsite unterstützt werden, die von Diekmanns Webcontent-Agentur Storymachine betrieben wird, heißt es.

In einem noch nicht veröffentlichten Interview mit dem "Manager Magazin" hätten Diekmann und Fischer erklärt, ihr Ziel sei es, den Bundesbürgern das "Sparen in der Nullzinsära" beizubringen. 20 Milliarden Euro will das prominente Gespann in den kommenden Jahren bei Privatinvestoren einsammeln. Dabei richten sich die Gründer des neuen Online-Vermögensverwalters insbesondere an Anleger, die ihr Kapital derzeit auf nahezu ertraglosen Sparbüchern geparkt haben.

"Zukunftsfonds" soll im zweiten Quartal 2018 starten
Unter dem Namen "Zukunftsfonds" solle das Vehikel im zweiten Quartal 2018 starten, ist bei MMO zu lesen. Der Mischfonds soll aktiv vertrieben werden, hauptsächllich über digitale Kanäle. Damit soll er deutlich günstiger sein als vergleichbare Konkurrenzprodukte. Die jährlichen Kosten bezifferten Diekmann und Fischer auf etwa 1,4 Prozent des Sparkapitals.

Um dem Volksfonds im World Wide Web genügend Aufmerksamkeit zu verschaffen, verhandeln Fischer und Diekmann MMO zufolge mit verschiedenen Medienhäusern über Kooperationsverträge. Das Management des Mischfonds werde nach einem sogenannten Total-Return-Ansatz erfolgen. Auf diese Weise soll der Fonds überschaubare Renditen zum geringstmöglichen Risiko erzielen. (am/ps)