Der entthronte "Anleihen-König" Bill Gross rät Anlegern dazu, ihr Geld in Aktien von Tabakfirmen und Banken sowie in europäische Papiere zu investieren. Der langjährige Star-Manager von Pimco begründet seine Empfehlung in einem am Montag (14.9.) veröffentlichten Ausblick damit, dass die fiskalischen Anreize in den USA für Investments schwinden werden.  

Ein Großteil, wenn nicht sogar alle steuerlichen Anreize der Regierung Trump, die dazu beigetragen haben, die Aktienkurse anzukurbeln und die Zinssätze zu senken, verliere ihre Wirkung, schreibt er Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge in dem Artikel. Die US-Regierung müsste Gross zufolge das Defizit in den kommenden Jahren schon auf rund sechs Billionen US-Dollar ausweiten, um die Märkte und die Wirtschaft weiter anzukurbeln.

Warnung vor Träumerein
Gross, der sich Anfang 2019 aus dem Fondsgeschäft zurückgezogen hat und in den Ruhestand getreten ist, empfiehlt stattdessen defensive Assets, die vor allem nicht von "Träumen von wirtschaftlicher Erholung” und Fantastereien von einer raschen Rückkehr zu einer Normalität vor Covid-19 getragen würden. "Fast überall auf der Welt kann nur wenig Geld verdient werden, ob es nun einen Covid-19-Impfstoff gibt oder nicht”, schreibt Gross weiter, der nach seinem Abschied 2014 von Pimco noch einige Jahre für Janus Henderson tätig gewesen war. (jb)