Kenneth Rogoff, Wirtschaftsprofessor in Harvard und ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), hat die Notenbanken dazu aufgefordert, sich auf die nächste Krise vorzubereiten. Dabei wird es seiner Ansicht nach nicht genügen, erneut einfach massenhaft Geld zu drucken, berichten diverse Meidne unter Berufung auf einen Gastbeitrag von Rogoff im "Journal of Economic Perspectives". Die großen Notenbanken sollten dann vielmehr Strafzinsen einführen – und zwar für jedermann!

Strafzinsen werden in der nächsten großen Rezession oder Finanzkrise gebraucht, ist Rogoff überzeugt. "Die Notenbanken sollten mehr tun, um den Boden für eine derartige Politik zu bereiten", schreibt er in seinem Aufsatz. Zunächst sollten sie das Bargeld abschaffen, damit sich Sparer den Strafzinsen nicht entziehen können, indem sie ihr Geld unter die Matratze legen. Es sei sinnvoll, nicht erst auf die nächste Krise zu warten, um solche Pläne zu entwickeln, so Rogoff.

Geldschwemme hat Japan nicht geholfen
Mit Strafzinsen für alle könnte man eine Rezession viel besser bekämpfen als mit einer neuen Runde Gelddrucken, ist sich der Ökonom sicher. Er verweist auf Japan, um seiner Meinung mehr Gewicht zu verleihen: Die dortige Notenbank druckt bereits seit dem Jahr 2001 Geld, und zwar von Jahr zu Jahr mehr. Die wirtschaftlichen Probleme des Landes konnte sie damit aber nicht einmal ansatzweise lösen. (fp)